In Bad Karlshafen jaulten gleich 16 Mal die Sirenen der Feuerwehrfahrzeuge, die zur Übung von der Koordinierungsstelle, dem Einsatzleitwagen an der Marie-Durand-Schule, an vier Orte im Stadtgebiet ausrückten. Die Planungen zu dieser Großübung hatte der Bad Karlshafener Stadtbrandinspektor Stephan Pedall mit seinem Team schon vor Monaten begonnen und führte die Übung schließlich gemeinsam mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Karlshafen/Helmarshausen, Boffzen, Beverungen und Trendelburg aus. Beteiligt an dieser grenzübergreifenden Großübung mit anspruchsvollen Aufgabenstellungen waren auch zwei Rettungswagen des Rettungsdienstes und ein Rettungswagen des DRK. Gleich an vier Stellen wurden den Teams anspruchsvolle Aufgabenstellungen geboten, die nacheinander, ähnlich eines Zirkeltrainings, abgearbeitet werden mussten.
Inszeniert wurde ein Brand auf einem Arbeitsschiff auf der Weser mit Rettung eines Feuerwehrkammeradens, der kollabierte. Aus einem Fass mit Gefahrgut rauchte es stark. Der Angriffstrupp musste mit Atemschutz und Saufstoffflasche arbeiten. Hier lag der Schwerpunkt auf dem Eigenschutz und der Rettung und Reanimation eines Kameraden ohne Beteiligung eines Rettungsdienstes. Das Schiff wurde vom Wasserschifffahrtsamt zur Verfügung gestellt und während der Übung sicherte ein Boot der FFW Herstelle die Kameraden von der Weser aus.
Ein zweites Szenario war die Rettung einer verletzten Person aus einem Pumpenschacht der Abwasseranlage an der Weserbrücke mit Beförderung der Person durch Seilzug. Hier waren insbesondere die engen Räumlichkeiten und die körperlich anstrengende Rettung eine Herausforderung.
Bei der Rettung einer, unter einem Baumstamm eingeklemmten Person an einem steile und rutschigen Waldhang kam die Motorsäge zum Einsatz. Der Rettungsdienst hatte es hier mit einer schweren Verletzung, einem fingierten Beckenbruch, zu tun.
Die Rettung eines verletzten Jugendlichen vom Dachdes Kurhauses, der mit Böllern gespielt hatte und über Atemnot klagte, musste über Leitern erfolgen. Der Verletzte wurde dabei abwechselnd von zwei Jungen der Jugendfeuerwehr gespielt.
Die verletzten Personen wurden von Menschen dargestellt, die mit den Sanitätern interagieren konnten. Für den Transport oder die Reanimation wurde auf spezielle Rettungspuppen zurückgegriffen, um Unfällen vorzubeugen.
Zeck der Übung war es, die Feuerwehrleute auf verschiedenen Szenarien vorzubereiten, die in der Region vorkommen können und die Zusammenarbeit der Teams der jeweiligen Stadtfeuerwehren, die sich aus Mitgliedern verschiedener Löschzüge zusammensetzten, zu fördern. Durch die länderübergreifende Übung wurde auch hier die Zusammenarbeit trainiert, von der Planung bis zur Durchführung und der Nachbereitung. Die Lösung der Aufgaben an die vier verschiedenen Szenarien wurde von erfahrenen Beobachtern aus dem Kreis der Feuerwehren und des Rettungsdienstes bewertet und nach Abschluss der jeweiligen Übung mit den Teams besprochen, um auf Fehler aufmerksam zu machen und alternative Lösungen aufzuzeigen. Nach Abschluss des abenteuerlichen Vormittags trafen sich die etwa 70 Beteiligten zum Austausch und Ausklang bei Grillwurst und Getränken. Weitere Bilder sind unter owz-zum-Sonntag.de veröffentlicht.