Konzert „Acoustic Groove Experience” im Korbmachermuseum Dalhausen - Musikalische Sternstunde | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 09.10.2023 12:23

Konzert „Acoustic Groove Experience” im Korbmachermuseum Dalhausen - Musikalische Sternstunde

The Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion) (Foto: Kulturgemeinschaft)
The Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion) (Foto: Kulturgemeinschaft)
The Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion) (Foto: Kulturgemeinschaft)
The Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion) (Foto: Kulturgemeinschaft)
The Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion) (Foto: Kulturgemeinschaft)

Eine absolute Sternstunde musikalischer Darbietung erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer im ausverkauften Korbmacher- Museum in Dalhausen beim Konzert der Acoustic Groove Experience mit Tony Kaltenberg (Gitarre), Michael Manring (Bass) und Jarrod Kaplan (Percussion). Die Kulturgemeinschaft Beverungen und der Heimatverein Dalhausen haben der Region mit der Einladung dieser Musiker einen großen Gefallen getan.

Um die Musik dieser Gruppe einzuordnen, ist ein Rückblick auf die frühen 1980-er Jahre hilfreich. Damals dümpelte die Szene der Fingerstyle- Gitarre ein wenig vor sich hin – bis Michael Hedges sie mit dem Album Aerial Boundaries 1984 kurzerhand revolutionierte. Hedges machte das Tapping populär, bei dem die linke Hand die Saiten nicht greift, sondern kurz anschlägt wie eine Klaviertaste. Und teilweise nutzte er auch die rechte Hand für das Tapping auf dem Griffbrett des Instruments. Damit erweiterten sich die klanglichen Möglichkeiten seiner Musik enorm. Auf drei Stücken von Aerial Boundaries ist ein Bass zu hören, der dann nicht Begleitinstrument ist, sondern die Melodiestimme übernimmt. Und den Bass dabei spielt Michael Manring. Aerial Boundaries wurde bei Windham Hill Records verlegt, das als Label der New Age-Musik Bekanntheit erlangte.

Acoustic Groove Experience nimmt den Ansatz von Hedges und Manring auf: über den Rhythmusteppich von Jarrod Kaplans Hauptinstrument Djembe, einer aus Westafrika stammenden Bechertrommel, webt Kaltenberg kunstvolle Tappings oder Arpeggien und darüber setzt Manring seine melodischen Ausflüge. Nicht nur einmal nutzten die Saitenkünstler einen E-Bow, mit dem ein Magnetfeld erzeugt wird, das die Saiten endlos zum Schwingen bringt. Und das bei der Zugabe – Voodoo Chile von Jimi Hendrix – auch ein Wahwah-Pedal zum Einsatz kam, versteht sich fast von selbst. Dabei ergänzten sich die Musiker kongenial, und sie profitieren von einer äußerst sorgfältigen Abmischung.

Nach Kaltenbergs Auswanderung leben die drei Musiker auf zwei Kontinenten. Häufig im Herbst sind Manring und Kaplan in Deutschland, wo sie jetzt eine kleine Tournee mit fünf Auftritten absolvieren zwei Wochen absolvieren. Zeit für Sightseeing ist dabei nicht: erst muss der Jetlag verarbeitet werden, dann stehen Proben auf dem Programm und schließlich die Konzerte mit teilweise umfangreichen Fahrzeiten. Und im Frühjahr versucht Kaltenberg in der Regel, sich für die ein oder andere Woche in die USA zu begeben. So bleibt die Band zusammen.

Außer der Zugabe präsentierten die Musiker ausschließlich Eigenkompositionen von ihrer CD Thread of Joy. Dabei waren die Zuhörenden von Anfang an in einen Bann gezogen, der sich in Standing Ovations entlud. Damit wurde ein denkwürdiger Abend abschlossen, der auch verdeutlichte, warum das Bass Guitar Magazine Michael Manring auf eine Stufe mit den innovativen Leistungen von John Coltrane oder Keith Jarrett stellt.

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