Die Stadt Hofgeismar vergibt jährlich Aufträge zur Rattenbekämpfung in der Kanalisation an eine entsprechende Fachfirma. Die Rattenbekämpfung beinhaltet die Belegung von ca. 370 Schachtbauwerken mit Gift-Ködern in Hofgeismar inkl. Stadtteilen. Aktuell werden die Schachtbauwerke erstmalig mit Gift-Ködern belegt. Die belegten Schächte werden Anfang Februar kontrolliert und bei Fraßspuren mit Ködern nachbelegt. Die Bekämpfung wird voraussichtlich Ende Februar abgeschlossen sein.
Wissenswertes über Ratten
Bei uns kommt hauptsächlich die Wanderratte vor. Der Begriff ist allerdings irreführend, denn die Tiere sind wahre „Lokalpatrioten” und besiedeln gern das Umfeld von Menschen. Sie können daher überall angetroffen werden. Die Wanderratte lebt heute bevorzugt in der Nähe von Abwasserkanälen in unseren Ortschaften, wo sie genügend Abfälle findet, die als Nahrungsgrundlage dienen.
Ratten leben im Rudel. Sie sind fruchtbar und paaren sich ganzjährig. Die Tiere sind bereits nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von 20 bis 23 Tagen werden zwischen acht bis zehn Junge geboren. In einem Jahr kann ein Weibchen bis zu vier Würfe haben. Damit können Ratten im Laufe eines Jahres bis zu 800 Nachkommen hervorbringen.
Ratten springen, schwimmen und tauchen gut und können daher nahezu überall eindringen. Wanderratten sind Allesfresser und werden daher von Lebensmittelresten aller Art angezogen. Durch die unsachgemäße Entsorgung der Speisereste über die Kanalisation schaffen wir den Ratten ideale Lebensbedingungen im Abwasserkanal. Sie haben dadurch gute Voraussetzungen sich zu vermehren und Schäden anzurichten.
Das Problem betrifft nicht nur den öffentlichen Kanal, sondern zieht sich auch in die Grundstücksentwässerungsanlage hinein, von wo aus die Nahrungszufuhr kommt. Undichte Rohrverbindungen und schadhafte Rohre ermöglichen den Bau von unterirdischen Höhlen und Rückzugsstellen. Der aus den Höhlen verdrängte Boden kann dann im Kanal zu Abflusshindernissen und Verstopfungen führen.
In den unterirdischen Bauten können die Tiere sich ungestört vermehren, das Essen fließt gleich vor ihrer Haustür vorbei. Auf der Suche nach Nahrung, die ihnen leider in sehr großem Angebot zur Verfügung gestellt wird, finden sie manchmal sogar den Weg über die Toilettenschüssel in die Häuser.
Durch Ratten können zahlreiche Infektionskrankheiten übertragen werden, darunter Salmonellen, Borreliose, Hantavirus und Leptospieren mit z. T. tödlichem Krankheitsverlauf. Neuere Untersuchungen belegen, dass Ratten auch multiresistente Keime, die sogenannten „Krankenhauskeime“ tragen können, gegen die viele Antibiotika machtlos sind. Deswegen sind Ratten auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes zu bekämpfen.
Vorbeugen hilft! Lebensmittel- und Speisereste gehören weder ins Spülbecken noch in die Toilette. Verpackungen, die im Gelben Sack gesammelt werden, müssen frei von Speiseresten sein. Die Säcke erst am Tag der Abholung an den Straßenrand stellen. Starke Gerüche locken Ratten an, und Tüten und Säcke sind für hungrige Ratten kein ernsthaftes Hindernis. Was Hunden, Katzen, Hühnern und Schweinen schmeckt, mögen auch Ratten. Größere Futtermengen nur in fest verschließbaren Behältern aufbewahren. Auch Vogelfutter schmeckt Ratten vorzüglich. Keine rohen oder gekochten Speisereste auf den Komposthaufen werfen, sondern die Biotonne nutzen. Rattenbefall melden: Wer Ratten sieht, wendet sich an das Ordnungsamt bei der Stadt Hofgeismar .