Was hat Napoleon mit der Kirchensteuer zu tun? Wie lerne ich Aquarellmalerei? Kann ich auch mit meinem Kind zusammen einen Yoga-Kurs machen? Auf diese und viele weitere Fragen hat die Volkshochschule Region Kassel (vhs) die passende Antwort. An der vhs sind aktuell 634 Kursleitungen, die jedes Semester über 1300 verschiedene Angebote durchführen, auf Honorarbasis tätig. Damit die Volkshochschule dieses einmalige Angebot erhalten und weiter ausbauen kann, werden immer neue Kursleitungen gesucht. Was man dafür mitbringen muss? Wissen, Talent und Leidenschaft.
„Jeder kann etwas besonders gut. Die vhs Region Kassel ist der perfekte Ort, um das eigene Wissen mit anderen zu teilen und dabei etwas dazu zu verdienen”, sagt vhs-Verwaltungsleiter Sven Hebestreit. Über 25.000 Kursbelegungen zählt die vhs pro Jahr im offenen Angebot. Das Angebot ist vielfältig und erstreckt sich dabei von dem klassischen Semester-Kurs über Tages- und Wochenendseminare bis hin zu einzelnen Vorträgen. Alle Angebote werden von den Kursleitungen selbstständig und flexibel konzipiert.
„Wir Kursleitungen haben die Freiheit, interessenbezogene Themen anzubieten, die uns wichtig sind, in denen wir Kenntnisse haben und die wir vermitteln möchten”, sagt Kursleiterin Heidrun Schmidt-Ewald, die seit 25 Jahren politische Bildung an der vhs vermittelt. Eine pädagogische Ausbildung ist nicht zwingend notwendig, „aber die Kursleitungen sollten bereit sein, auf die Teilnehmenden einzugehen und deren Wissensstand zu berücksichtigen.” Die politische Bildung war schon immer ein Schwerpunkt der vhs und wird auch künftig ein wichtiger Baustein in der Erwachsenenbildung sein. „Es geht darum, gesellschaftliche Entwicklungen zu verstehen, einzuordnen und zu bewerten”, erklärt die Kursleiterin. Übrigens: Alle Kursleitungen können bis zu 3000 Euro pro Jahr steuerfrei dazu verdienen und kostenfrei an einem Einführungsseminar für den Einstieg in die unterrichtende Welt teilnehmen”, sagt Hebestreit.
Siegfried Rinke hat seine künstlerischen Fertigkeiten in den vergangenen 46 Jahren in unzähligen Zeichen- und Malkursen weitergegeben. Ans Aufhören denkt der freischaffende Künstler aber noch lange nicht. „Man teilt nicht nur das eigene Wissen, man lernt auch selbst permanent dazu. Es geht nicht nur darum Fertigkeiten zu vermitteln, sondern um das soziale Miteinander. Hier bilden sich Gruppen und es entstehen Freundschaften”, sagt Rinke. Die besondere soziale Funktion der Volkshochschule durch ihr niedrigschwelliges Angebot und ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe bestätigt auch Hebestreit: „Wir bieten als vhs die passende Infrastruktur für den Austausch auf Augenhöhe an einem neutralen Ort.”
Der große Vorteil für die vhs-Kursleitungen ist die Fokussierung auf das Vermitteln von Inhalten, während die Volkshochschule das Kursmanagement übernimmt. Für Madlen Lorenz ist das ein großer Pluspunkt. Sie ist erst seit diesem Semester als Kursleiterin an der vhs tätig und bietet den Kurs Kinder- und Erwachsenen-Yoga an. Das Besondere: Ein gemeinsamer Yoga-Nachmittag für Eltern und Kinder. „Mit dem vhs-Angebot können wir Familien erreichen, die sich einen Yoga-Kurs sonst vielleicht nicht leisten können oder die sonst keine Möglichkeit haben, ein solches Angebot wahrzunehmen”, sagt Lorenz und ergänzt: „Ich freue mich und bin gespannt, wie mein erster Kurs wird.” Für den aus drei Terminen bestehenden Kurs gibt es noch einige wenige freie Plätze.
Wer Kursleitung werden möchte oder sich für das Kursangebot interessiert, findet alle wichtigen Infos unter https://vhs-region-kassel.de/