Gemeinsam gegen grausame Gewalt | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 02.02.2023 10:34

Gemeinsam gegen grausame Gewalt

Zonta-Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm übergab die Spende an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, Mechthild Töpfer. Das Foto zeigt (von links) Lennart Reimann, Sylvia Pietsch (Unicef), Claudia Bonefeld (Zonta), Mechthild Töpfer, Dr. Hans-Joachim Merrem (Unicef), Karin Freise-Sievers, Dr. Elisabeth Klemm, Bettina Sturm, Ana-Maria Castro de Linzner (Zonta), Marlies Kaiser und Dr. Hans Junklewitz (Unicef).  (Foto: privat)
Zonta-Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm übergab die Spende an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, Mechthild Töpfer. Das Foto zeigt (von links) Lennart Reimann, Sylvia Pietsch (Unicef), Claudia Bonefeld (Zonta), Mechthild Töpfer, Dr. Hans-Joachim Merrem (Unicef), Karin Freise-Sievers, Dr. Elisabeth Klemm, Bettina Sturm, Ana-Maria Castro de Linzner (Zonta), Marlies Kaiser und Dr. Hans Junklewitz (Unicef). (Foto: privat)
Zonta-Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm übergab die Spende an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, Mechthild Töpfer. Das Foto zeigt (von links) Lennart Reimann, Sylvia Pietsch (Unicef), Claudia Bonefeld (Zonta), Mechthild Töpfer, Dr. Hans-Joachim Merrem (Unicef), Karin Freise-Sievers, Dr. Elisabeth Klemm, Bettina Sturm, Ana-Maria Castro de Linzner (Zonta), Marlies Kaiser und Dr. Hans Junklewitz (Unicef). (Foto: privat)
Zonta-Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm übergab die Spende an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, Mechthild Töpfer. Das Foto zeigt (von links) Lennart Reimann, Sylvia Pietsch (Unicef), Claudia Bonefeld (Zonta), Mechthild Töpfer, Dr. Hans-Joachim Merrem (Unicef), Karin Freise-Sievers, Dr. Elisabeth Klemm, Bettina Sturm, Ana-Maria Castro de Linzner (Zonta), Marlies Kaiser und Dr. Hans Junklewitz (Unicef). (Foto: privat)
Zonta-Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm übergab die Spende an die Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, Mechthild Töpfer. Das Foto zeigt (von links) Lennart Reimann, Sylvia Pietsch (Unicef), Claudia Bonefeld (Zonta), Mechthild Töpfer, Dr. Hans-Joachim Merrem (Unicef), Karin Freise-Sievers, Dr. Elisabeth Klemm, Bettina Sturm, Ana-Maria Castro de Linzner (Zonta), Marlies Kaiser und Dr. Hans Junklewitz (Unicef). (Foto: privat)

Der Kampf gegen die Mädchenbeschneidung ist ein wichtiges Thema für Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Zur Unterstützung zweier Projekte im Senegal und in Gambia hat der Zonta-Club Höxter jetzt eine Spende von 9270 Euro an Unicef übergeben – und erfüllt damit einen Wunsch der im August 2022 verstorbenen Dr. Gisela Steinhoff.

Die Ärztin und klassische Homöopathin hatte dem Zonta-Club seit 2009 angehört. Die Ziele von Zonta, Frauen und Mädchen in ihren Rechten zu stärken und jeglicher Gewalt gegen sie mit aller Entschiedenheit entgegen zu treten, lagen Gisela Steinhoff sehr am Herzen. So auch am Ende ihres Lebens: Die 72-Jährige hinterließ den Angehörigen einige Wochen vor ihrem Tod den ausdrücklichen Wunsch, anlässlich ihrer Beerdigung um Spenden an den Zonta-Club für Projekte im Einsatz gegen Genitalverstümmelung zu bitten. Denn diese in 25 Ländern nach wie vor übliche und jahrhundertealte Praktik ist, so Gisela Steinhoff, eine grausame und nicht hinnehmbare Gewalt an Mädchen.

In vielen seiner weltweiten Projekte etwa gegen Kinderehen und für die gleichberechtigte Schulbildung von Mädchen arbeitet Zonta international mit Unicef zusammen. Also leitete der Höxteraner Club die große Spende an einen bewährten Kooperationspartner weiter.

Bei der symbolischen Übergabe an Mechthild Töpfer, Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter, brachte Präsidentin Dr. Elisabeth Klemm das Vermächtnis der verstorbenen Zonta-Schwester einfühlsam ins Wort: „Genitalverstümmelung ist grausam. Nur durch eine unermüdliche Aufklärung in den betreffenden Ländern sind Veränderungen möglich. Das ist eine Arbeit von Jahrzehnten. Daher müssen wir als Frauen dranbleiben an diesem sensiblen Thema. Das wollte Gisela uns mit ihrer Spendeninitiative ans Herz legen.“

Die Präsidentin würdigte die Verstorbene als eine besondere, geschätzte, beeindruckende Frau. Im Sinne Gisela Steinhoffs hob sie hervor, dass Unrecht wie die Genitalverstümmelung auch in Zeiten drängender Probleme und Krisen nicht aus dem Fokus geraten dürfe. „Wir müssen aufklären, darüber reden, es nicht verschweigen.“ Das mache sich der Club zur Aufgabe.

Im Interesse dieser Bewusstseinsbildung informieren die Zonta-Frauen nun die Öffentlichkeit über die Spendeninitiative von Dr. Gisela Steinhoff. Die Übergabe an Unicef war geprägt von aufschlussreichen Informationen über Genitalverstümmelung und die Initiativen des UN-Kinderhilfswerks. Dr. Hans-Joachim Merrem, Leiter der Unicef-Arbeitsgruppe Göttingen, setzte die Zonta-Frauen umfassend ins Bild. Bis 2023 seien 65 Millionen Mädchen in 25 Ländern vom gefährlichen Ritual der Genitalverstümmelung und mithin von lebenslangen gesundheitlichen Problemen oder gar vom Tod bedroht. Schon im Babyalter werden sie beschnitten.

Um dieser schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung ein Ende zu setzen, bedürfe es der Aufklärung in den einzelnen Dorfgemeinschaften. Frauen und Männer in den Dörfern müssten sich gemeinschaftlich lossagen von der Genitalverstümmelung ihrer Mädchen. „Das ist ein schwerer und langer Prozess.“ Dank der Bildungs- und Aufklärungskampagnen von Unicef gebe es aber erste Erfolge – im Senegal beispielsweise und auch in Mauretanien. „Spenden aus Deutschland haben zu diesem Erfolg beigetragen“, sagt Dr. Merrem. „Bildung und Aufklärung sind unsere wirksamsten Mittel, um Mädchenbeschneidung zu verhindern.“

Im Senegal und auch in Gambia, wo 75 Prozent der Mädchen und Frauen zwischen 15 und 49 Jahren beschnitten seien, werden die von Zonta übergebenen Spenden nun dafür eingesetzt. „In Gambia ist die Genitalverstümmelung über Generationen hinweg nie hinterfragt worden“, so der Unicef-Arbeitsgruppenleiter. Unbeschnittene Mädchen und Frauen gelten als unrein. „Eltern fürchten, dass ihre Töchter ohne Beschneidung ausgegrenzt werden könnten und sie nicht heiratsfähig seien.“ Besonders verbreitet seien diese Vorstellungen in sehr ländlichen Gebieten, wo Mädchen nicht zur Schule gehen. Unicef wende sich, so Dr. Merrem, in seiner Aufklärungsoffensive gemeinsam mit Kooperationspartnern vor Ort an Dorfgemeinschaften, Entscheidungsträger wie Dorfälteste, Politiker und religiöse Führer.

Die Dorfgemeinschaften einzubinden, sei ganz entscheidend, bekräftigte Mechthild Töpfer, Vorsitzende der Unicef-Arbeitsgruppe Höxter. Außerdem sei auch im Kampf gegen die Genitalverstümmelung die Bildung für Mädchen ein wichtiger Schlüssel: „Mädchen müssen zur Schule gehen und eine Berufsausbildung absolvieren können.“ In dieser Überzeugung ziehen Zonta und Unicef an einem Strang.

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