Verein untersucht Brunnenwasser | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 04.04.2024 11:12

Verein untersucht Brunnenwasser

Matthias Ahlbrecht (links) und Milan Toups untersuchen eine Brunnenwaserprobe am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. (Foto: Harald Gülzow)
Matthias Ahlbrecht (links) und Milan Toups untersuchen eine Brunnenwaserprobe am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. (Foto: Harald Gülzow)
Matthias Ahlbrecht (links) und Milan Toups untersuchen eine Brunnenwaserprobe am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. (Foto: Harald Gülzow)
Matthias Ahlbrecht (links) und Milan Toups untersuchen eine Brunnenwaserprobe am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. (Foto: Harald Gülzow)
Matthias Ahlbrecht (links) und Milan Toups untersuchen eine Brunnenwaserprobe am Labormobil vom VSR-Gewässerschutz. (Foto: Harald Gülzow)

82 Brunnenbesitzer brachten in den letzten Jahren im Kreis Höxter bereits ihre Wasserproben aus dem eigenen Brunnen zum Informationsstand. Sie wollten wissen, ob ihr Brunnenwasser zum Befüllen eines Planschbeckens oder zum Gemüse gießen geeignet ist. Manche interessierten sich aber auch dafür, ob das Wasser getrunken werden kann. Aufgrund der bisher guten Bürgerbeteiligung hält das gelbe Labormobil der gemeinnützigen Organisation am Dienstag, dem 16. April, auf dem Platz zwischen der St. Nikolai Kirche und der Dechanei. Brunnenwasserproben können von 9 bis 11 Uhr bei Matthias Ahlbrecht und Milan Toups abgegeben werden.

Der VSR-Gewässerschutz stellte bei den Untersuchungen im Kreis Höxter zahlreiche Belastungen fest. Dadurch kann es bei der Nutzung von Brunnenwasser zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung kommen. Nitrate, Pestizide und weitere Stoffe verschmutzen das Grundwasser. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. „Durch die Messkampagne möchten wir Gartenbesitzer bei der Nutzung des Brunnenwassers unterstützen. Der Verbrauch des kostbaren Leitungswassers im Garten muss dringend gesenkt werden“, sagt Milan Toups. Mit den Ergebnissen der Brunnenwasseranalysen aus Höxter und der Umgebung deckt die gemeinnützige Organisation Belastungen im Grundwasser auf.

Wie in den Jahren zuvor führt Matthias Ahlbrecht die Grunduntersuchung von Nitrat-, Säure- und Salzgehalt gegen eine geringe Beteiligung von zwölf Euro im Labormobil durch. Nachdem das Analyseergebnis vorliegt, berät er die Brunnenbesitzer was die festgestellte Belastung für die Nutzung des Wassers bedeutet. Gegen eine Kostenbeteiligung können auch weitere Parameter wie Bakterien, Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe und PFAS untersucht werden. „Brunnenbesitzer erfahren durch diese ergänzenden Untersuchungen, ob das Wasser zum Gemüse gießen, zum Planschbecken befüllen oder zum Trinken geeignet ist“, erklärt Matthias Ahlbrecht. Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Grundwasser können so vermieden werden. Die ausführlichen Gutachten werden mit der Post zugesandt. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, rät er zur Probenahme und zum Transport Mineralwasserflaschen aus Kunststoff zu nutzen. Sinnvoll ist es einen Liter Brunnenwasser mitzubringen. So können alle Untersuchungen durchgeführt werden.

Auswertung der Messergebnisse

Die bisherigen Ergebnisse der Brunnenwasseruntersuchungen im Kreis Höxter hat der Physiker Harald Gülzow, Vorstandsmitglied im VSR-Gewässerschutz von den letzten sechs Jahren ausgewertet. Besonders aufgefallen ist ihm, dass 18 Prozent der untersuchten Proben den Nitratgrenzwert für Trinkwasser von 50 Milligramm pro Liter überschreiten. Sein Fazit zu den Bakterienergebnissen: „Da 39 Prozent der Brunnen eine deutliche Belastung mit coliformen Keimen aufweisen, können wir nur raten bei der Nutzung des Brunnenwassers eine Untersuchung auf Bakterien durchführen zu lassen.“ Recherchen vom Team des VSR-Gewässerschutz haben ergeben, dass durch die Starkregenfälle in den letzten Jahren die Bakterienbelastung zugenommen hat. Die Bakterien werden häufig durch undichte Deckel oder Brunnenschächte ins Wasser gespült. Eine weitere Gefahr stellen im Untergrund liegende defekte Abwasserleitungen dar. In diesem Fall kann Abwasser ins Grundwasser eindringen und dieses mit Escherichia coli (E.coli) belasten. Diese Bakterien fand Harald Gülzow in 10 Prozent der untersuchten Brunnen. „Wir haben eine Checkliste vorbereitet und helfen den Brunnenbesitzern bakteriologische Belastungen zu verhindern, damit das Brunnenwasser vielseitiger einsetzbar ist. Außerdem beraten wir Bürger bei Fragen zu den Gutachten jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter Tel. 02831 9763342“, informiert Harald Gülzow.

Über den VSR-Gewässerschutz

Bereits 1980 entstand der VSR-Gewässerschutz als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen und setzt sich seit dem für sauberes Wasser ein. Nicht nur am Informationsstand, sondern auch auf der Homepage informiert der Verein über Brunnenwasserbelastungen. Durch unsere aktuellen PFAS-Untersuchungen können wir in Zukunft auch Aussagen über diese Belastungen im Kreis Höxter machen. Die Ergebnisse der Auswertungen und Recherchen findet jeder interessierte Bürger auf der Homepage vsr-gewaesserschutz.de/regionales/nordrhein-westfalen/kreis-hoexter.

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