Bereits Ende Dezember letzten Jahres rollte der Verkehr über die neue Ortsumgehung Herstelle/Bad Karlshafen, allerdings mit verminderter Geschwindigkeit. Eine zehntägige Frostperiode im Dezember verhinderte die geplante Fertigstellung der obersten Asphaltschicht. Die noch ausstehenden Restarbeiten konnten nun – nach mehrwöchiger Vollsperrung eines Teilabschnitts – abgeschlossen werden. Mit einer kleinen Feier zum Abschluss des gemeinsam durchgeführten Bauprojekts konnten Hessen Mobil und der nordrhein-westfälische Landesbetrieb Straßen.NRW die Ortsumgehung nun endgültig für den Verkehr freigeben. Insgesamt sieben Brücken und rund 4,5 Kilometer Bundesstraße mit Zufahrten sind ab Herbst 2017 zwischen Deisel und der Weserbrücke bei Herstelle neu entstanden. Dazu wurden 260.000 Tonnen Erde bewegt und im Baubereich wieder eingebaut, 3.000 Tonnen Bindemittel verbraucht und 30.000 Tonnen Asphalt aufgebracht. Durch die Fertigstellung der Umgehung verkürzt sich die ursprüngliche Strecke durch den Beverunger Stadtteil Herstelle, durch Bad Karlshafen und dessen Stadtteil Helmarshausen um rund acht Kilometer. Insgesamt hat die Bundesrepublik Deutschland rund 35 Millionen in den Neubau der Ortsumgehung investiert.
„Es freut uns sehr, dass wir dieses herausragende, länderübergreifende Projekt im Dreiländereck jetzt erfolgreich abschließen konnten“, sagte Dr. Rupert Pfeiffer, Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr von Hessen Mobil. „Damit können die Bürgerinnen und Bürger in den bisher durch Verkehr und Lärm belasteten Ortsdurchfahrten insbesondere in Helmarshausen aufatmen.“
Dr. Petra Beckenfeld, die Technische Direktorin des Landesbetrieb Straßenbau NRW lobte insbesondere die effektive, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Planenden und Ausführeden in Hessen und NRW sowie die Ausführung durch Projektleiter Stefan Nolte (Hessen Mobil) und Mitarbeitern. Sie betonte besonders den Bau der Grünbrücke an der Schiewe Halbe auf NRW-Seite, die zur Biotopvernetzung einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet und die Wildunfallgefahr senkt.
Das Baubüro am Hasselhof bleibt noch einige Monate bestehen, denn es sind noch Rückbauarbeiten, unter anderem der Landstraße bei Wülmersen zum Wirtschaftsweg zu leisten, die Ortsdurchfahrt Helmarshausen zu sanieren und im Herbst die Bepflanzung der Böschungen und Ausgleichspflanzungen unter anderem im Tal der Hainbach zu leisten