Protestaktion der Bürgerinitiative Ws streichen | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 17.07.2023 21:51

Protestaktion der Bürgerinitiative Ws streichen

Protestaktion gegen das Bereitstellungslager (Foto: Barbara Siebrecht)
Protestaktion gegen das Bereitstellungslager (Foto: Barbara Siebrecht)
Protestaktion gegen das Bereitstellungslager (Foto: Barbara Siebrecht)
Protestaktion gegen das Bereitstellungslager (Foto: Barbara Siebrecht)
Protestaktion gegen das Bereitstellungslager (Foto: Barbara Siebrecht)
Farbausgabe und Kundgebung
Kostenlos konnte Farbe zum Auffrischen der gelben Ws abgeholt werden.  (Foto: Barbara Siebrecht)
Kostenlos konnte Farbe zum Auffrischen der gelben Ws abgeholt werden. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kostenlos konnte Farbe zum Auffrischen der gelben Ws abgeholt werden. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kostenlos konnte Farbe zum Auffrischen der gelben Ws abgeholt werden. (Foto: Barbara Siebrecht)
Kostenlos konnte Farbe zum Auffrischen der gelben Ws abgeholt werden. (Foto: Barbara Siebrecht)

Der Protest geht jetzt schon in das 4. Jahr und dementsprechend hat die Leuchtkraft der Ws nachgelassen, nicht jedoch die Entschlossenheit der Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck, die zu einer Protestaktion in Beverungen einlud. Katrin Meyer schlug vor die Ws neu zu streichen und so sichtbar den Protest aufzufrischen. Bei der Aktion konnte von Malermeister Thomas Schöning gespendete Farbe und Protestshirts gegen Spende abgeholt werden. Vertreter aus der Politik, Fachleute und Bürgerinitiativen brachten die Anwesenden auf den neuesten Stand des Verfahrens. Martin Hoppe, vom Vorstand der Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck begrüßte Anwesende und Redner. Bürgermeister Hubertus Grimm berichtete vom 6. Treffen des Standortarbeitskreises aus Bürgermeistern und Abgeordneten sowie Vertretern der beiden Bürgerinitiativen. Die Antwort der Entsorgungskommission stehe noch aus. Dies hält Grimm für ein gutes Zeichen und hofft, das diese das Anliegen nach dem Gespräch mit dem Standortarbeitskreis sorgfältig auf die Einhaltung der eigenen Anforderungen geprüft. Auch für ein Klageverfahren wappnet sich der Arbeitskreis.

Anfrage an Bundesrechnungshof

Der Bundestagsabgeordnete Christian Haase verkündete, dass er eine Anfrage an den Bundesrechnungshof gestellt habe, ob eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zum geplanten Bereitstellungslager in Würgassen vorliege. Dies sei nicht der Fall und müsse laut Bundeshaushaltsgesetzt vorgelegt werden, da voraussichtlich erhebliche Steuermittel zur Zwischen- und Endlagerung der atomaren Abfälle aufgewendet werden müssen. Die BGZ prüfe jetzt auch eine dezentrale Anlieferung aus den jetzigen Zwischenlagern nach Schacht Konrad, die ein Bereitstellungslager überflüssig machen würde. Haase legte auch dar, dass das Argument des Zeitdrucks, wegfalle, da eine Beschickung von Schacht Konrad ab 2027 nicht durchführbar sei und erst in den frühen 30er Jahren möglich würde.

Parkverbote für Atommülltransporte?

Wulf Hahn, von der Firma RegioConsult. erläuterte Erkenntnisse aus dem Verkehrsgutachten das von dieser Firma zum Standort Würgassen erarbeitet wurde. Mitarbeiter von RegionConsult. seien mögliche Anlieferungstrecken für die Atommülltransporte abgefahren. Die attraktivste Strecke sei die Route über Warburg, die aber erforderlich mache, das Parken und Halten an der Ortsdurchfahrt in Dalhausen zu verbieten. Der geforderte, zweigleisige Bahnanschluss für ein Bereitstellungslager sei nicht gegeben. Der Anschluss sei marode und eingleisig und läge im Überschwemmungsgebiet. Auch seien die Zeitfenster zur Eingliederung der Atomtransport-Güterzüge zwischen den Nahverkehrszügen sehr eng. Nach Ansicht von Hahn falle eine Anlieferung mit Güterzügen nach Würgassen aus und müsse über mehr Transporte mit LKW aufgefangen werden.

Stimmen aus Hessen und Niedersachsen

Der Abgeordnete des hessischen Landtages, Oliver Ulloth bat die Anwesenden, ihre Bemühungen aufrecht zu halten und weiterhin über Länder- und Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, da alle zuständigen Landesregierungen weit weg seien. Dies zeige auch seine Anfrage an die hessische Umweltministerin Priska Hinz, die unglaubwürdig beantwortet worden sei. Der Uslarer Bürgermeister Torsten Bauer stellte dar, das bei einem Unfall mit einem Atomtransport die freiwilligen Feuerwehren nicht geschult und ausgestattet seien. „Es ist unverantwortlich, das ohne weitere Aufstockung so zu betreiben“, sagte Bauer. Außerdem wies er auf die erhebliche Abhängigkeit der wirtschaftlich abgehängten Region Solling-Vogler vom Tourismus hin. „Wir fordern (vom Standortfindungsverfahren) Ergebnisoffenheit und Fairness“, so Bauer.

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