Die fünf Meter hohe Stahlfigur des Hermann verschönerte Höxters Gartenschaupark. Nach einer Versteigerung für den guten Zweck reist sie weiter in den Nachbarkreis. Beim Abbau und Transport half der Künstler Hans Kordes selbst mit. Der Erlös hilft dem Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter.
Es waren gleich drei Firmen, die bis zu einer Summe von 5.000 Euro mitgeboten hatten: Herausgekommen sind – abzüglich der Herstellungskosten - 4.400 Euro für das Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter. Während die Spende also ganz lokal in die Arbeit der wichtigen Schutzeinrichtung fließt, ging es für den stählernen Hermann nun weiter: „Zurück“ ins Lipperland, wo auch das 54 Meter hohe Original des Hermannsdenkmals steht. Es war ein Unternehmen aus dem Kreis Lippe, das die Hermann-Figur für mehr als 5.000 Euro ersteigern konnte. Die Firma möchte nicht genannt werden, „Da wir wegen unserer christlichen Wertvorstellungen keine Frau abweisen, ist es manchmal schwierig, den Aufenthalt aller Frauen zu finanzieren. Oft ist auch eine kurzfristige Soforthilfe zur Bestreitung des Lebensunterhaltes nötig. Dafür verwenden wir einen Großteil der finanziellen Unterstützung“, erklärt Sozialarbeiterin Tamara Ernst vom Sozialdienst katholischer Frauen, der das Frauen- und Kinderschutzhaus betreut. Die Schutzeinrichtung im Kreis Höxter bietet sicheren Raum für neun Frauen und zehn Kinder. Die Mitarbeiterinnen begleiten, unterstützen und beraten die Frauen/Mütter in allen Bereichen, für einen gewaltfreien Neustart ins Leben. „Wir garantieren zudem rund um die Uhr eine Erreichbarkeit, die aus Mitteln des Vereins getragen wird“, so Ernst weiter.
„Hermann tut Gutes – das ist doch ein schöner Nachklang zur Landesgartenschau 2023 in Höxter“, sagt dazu auch Hans Kordes aus Verl, der die Hermann-Figur extra für die Gartenausstellung geschaffen hatte und das Unikat danach bei der Versteigerung anbot. Der Künstler selbst behielt 1.100 Euro, um die Material- und Erstellungskosten decken zu können.
Bei der Versteigerung seines Hermann-Unikates konnte der Künstler den Fokus der Öffentlichkeit dann auf das soziale Thema lenken. „Wann immer ich in der Öffentlichkeit ausstelle und auftrete, nutze ich meine Bekanntheit, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen“, sagt Kordes. Das Frauen- und Kinderschutzhaus finanziell unterstützen zu können, freut ihn sehr. Und es soll nicht das letzte Projekt in der Region zu diesem Thema sein, deshalb hat Kordes jüngst auch schon Kontakt zum Zonta Club des Kreises Höxter aufgenommen.