Der heimische Bundestagsabgeordnete Christian Haase (CDU) äußerte sich enttäuscht über die Stellungnahme des ESK zum geplanten Logistikzentrum für schwachen- und mittelradioaktiven Müll in Würgassen. Für ihn ist es erstaunlich, dass erstmalig die Zwischenlagerung zum Thema gemacht wird:
„Ich bin vom Gutachten enttäuscht, weil die ESK ihre eigenen Kriterien wie zum Beispiel den zweigleisigen Anschluss nun im Nachhinein ändert. Für mich heißt das, dass die BGZ eine erneute Grundstückssuche mit diesen veränderten Kriterien durchführen sollte. Es wird auch zum ersten Mal klar herausgestellt, dass es nicht nur um reine Logistik, sondern auch um Zwischenlagerung geht, da mangelnde Kapazitäten in Zwischenlagern ausgeglichen werden sollen.
Während bei einem anderen Standort rechtliche Schwierigkeiten für einen Gleisanschluss in die Bewertung einfließen, bleibt unberücksichtigt, dass an einem ausgewiesenen Standort für Energieerzeugung wie in Würgassen kein Zwischen- oder Bereitstellungslager gebaut werden darf. Hier wäre eine Klage vorprogrammiert.
Das BMU plant nun weitere Gespräche u.a. mit den Landesregierungen in NRW und Niedersachsen. Eine Entscheidung ist politisch noch nicht gefallen. Im Zuge der Energiewende sollen in Deutschland 50 Gaskraftwerke gebaut werden. Jetzt einen Energieerzeugungsstandort aufzugeben, wenn es noch Alternativen gibt, halte ich für einen Fehler” erklärt Christian Haase.