Vorsicht beim Frühjahrsputz | Beverunger Rundschau

Veröffentlicht am 28.03.2023 12:13

Vorsicht beim Frühjahrsputz

Bei steigenden Temperaturen zum Frühjahrsbeginn geraten Garten und Nebengebäude wieder stärker in den Blick. Doch wer jetzt sein Gartenhäuschen aufräumt oder die Garage ausfegt, sollte ganz besondere Vorsicht walten lassen. Im Staub könnten sich Hantaviren befinden, warnt das Gesundheitsamt Holzminden. Auch wenn Infektionen nicht selten ohne besondere Symptome verlaufen, können die weltweit vor allem durch Nagetiere übertragenen Viren unter Umständen lebensbedrohliche Infektionen verursachen.

Die Anzahl der jährlichen Infektionen in Niedersachsen liegt durchschnittlich im zweistelligen Bereich. Die Fallzahlen sind jedoch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich, weil sie von der Größe der Nagetierpopulationen abhängen. Es ist also durchaus Vorsicht geboten. Überträger sind vor allem Mäuse. Aber auch Ratten können das Virus in sich tragen. Eine Infektion des Menschen kann durch verschmutzte Hände oder auch durch direkten Kontakt, etwa einem Mäusebiss erfolgen. Die größte Gefahr allerdings besteht darin, dass das in den Ausscheidungen des der Nager befindliche Virus beim Fegen aufgewirbelt und dadurch eingeatmet wird.

Als Folge der Infektion können eine Reihe von Symptomen auftreten, wobei es bei schwerem Verlauf zu einer lebensgefährlichen Funktionsstörung der Nieren kommen kann. Als besonders gefährdet gelten Berufsgruppen, die sich viel im Freien aufhalten - wie Jäger, Forstwirte, Land- und Waldarbeiter und Soldaten. Doch auch Hundebesitzer und Pilz- bzw. Beerensammler gelten mittlerweile als Risikogruppe. Aktuelle Untersuchungen jedenfalls haben bei diesen auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko festgestellt. Wer sich häufiger in Waldgebieten aufhält, sollte also vorsichtig sein.

Einfach zuhause bleiben ist jedoch auch keine Lösung. Denn auch hier lauern die Viren unter Umständen in solchen Räumen, die länger nicht gereinigt oder gelüftet worden sind und in denen sich Mäuse oder Ratten aufgehalten haben könnten. Wer nach dem Winter länger nicht betretene Scheunen, Dachböden, Garagen, Lagerräume oder Werkstätten einem Frühjahrsputz unterziehen will, sollte diese Räume dementsprechend vorher gut lüften und beim Reinigen möglichst wenig Staub aufwirbeln.

„Am besten sollte man immer mit feuchten Tüchern reinigen und sich anschließend gründlich die Hände waschen“, empfiehlt Dr. Doris Thieme-Thörel vom Gesundheitsamt Holzminden. Bei nicht zu vermeidenden Staubentwicklungen solle darüber hinaus zusätzlich auch eine FFP-2-Atemschutzmaske getragen werden. Mäuse, Ratten und deren Exkremente sollten, wenn nötig, nur mit Handschuhen angefasst werden. Tierkadaver von Nagern sollten am besten in einer Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. Die betroffenen Flächen sollten anschließend gründlich mit einem Haushaltsreiniger gereinigt werden.

Zusätzliche Informationen zu den Viren gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Institutes unter www.rki.de.

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