Das Kaiserreich China blickte in der letzten Zeit seines Bestehens auf eine Jahrtausende zurückreichende Kultur zurück, während es durch zunehmend gewaltsame Auseinandersetzungen mit kolonialen Fremdmächten erschüttert wurde. Der Boxeraufstand führte im Jahr 1900 Theodor Rocholl als malenden Kriegsberichterstatter auf Befehl Kaiser Wilhelms II. nach China. Tief beeindruckt von dieser fremden Kultur spiegelte sich seine Faszination in seinen Werken und seiner Selbstbiografie „Ein Malerleben“.
Unter dem Titel „China, wie Rocholl es erlebte“ widmet das Stadtmuseum Hofgeismar die nächste Sonderausstellung der Kunst und Kultur des Kaiserreichs um 1900. Verschiedene Themenschwerpunkte zeugen durch eindrückliche Objekte von der Vielfalt und Bedeutungstiefe jener chinesischen Kultur, auf die Rocholl seinerzeit traf. Von der chinesischen Mythologie über den Wirkungsbereich der gelehrten Beamten bis hin zum weltberühmten chinesischen Kunsthandwerk und schließlich die verborgene Welt der vornehmen Frauen – die Ausstellung ermöglicht einen Eindruck vom Leben im fernen Kaiserreich, das nun seit mehr als 100 Jahren der Vergangenheit angehört.
Grundlage der Ausstellung sind die Gemälden und Skizzen des Malers Theodor Rocholl aus der Zeit in China sowie Objekten aus seinem Nachlass und der darauf aufbauenden Sammlung des Museums: religiöse Kultfiguren, kunstvolle Stickereien, symbolträchtige Motive und prächtige Jadeskulpturen sind nur einige Beispiele.
Die Eröffnung der Sonderausstellung findet am Samstag, 18. Februar, um 16 Uhr statt. Interessierte können die Ausstellung bis zum 18. Juni im Stadtmuseum Hofgeismar besuchen. Der Eintritt ist frei, über Spenden für die Museumsarbeit freut sich das Team sehr.