Schon des Öfteren hat Karl Erich Wessler (70) durch seine Extremradtouren Aufmerksamkeit erregt. Touren nach Portugal, Sardinien, Athen, rund um Kuba und zuletzt seine Deutschlandrundreise wurden absolviert.
Jetzt setzt der 70-Jährige noch einen drauf: Er will sich mit seinem Rad auf den Weg nach Marrakesch machen. Insgesamt werden dabei wohl ca. 5.500 Kilometer zurückgelegt. Begleitet wird Wessler von Paul Stania aus Lüdenscheid, Hubert Weishaupt aus Barntrup und Irina Borch aus Falkensee. Auf einer Plattform des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) hatte der Wehrdener seine Marrakesch-Tour eingestellt und um Mitfahrer geworben. Nach einer Kennenlern-Tour von Kassel nach Berlin kristallisierten sich diese drei Mitfahrer heraus.
Die Tour führt über die Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, wieder Spanien, Gibraltar und per Fähre nach Tanger (Marokko). In Marokko nehmen die vier Extremradfahrer die Küstenstrecke bis Agadir und dann durch das Landesinnere über Marrakesch und Fes zurück nach Tanger unter ihre Pedale. Zurück geht es per Schiff nach Barcelona und von dort per Bahn bzw. Rad zurück in die Heimat. Täglich will man ca. 120 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Natürlich erfordert eine solche Unternehmung eine sehr gute Fitness. "Ich fahre jedes Jahr ca. 12.000 Kilometer mit dem Fahrrad", erklärt Karl Erich Wessler.
Unterwegs will man sich Unterkünfte suchen. "Für alle Fälle wird ein Schlafsack mitgenommen. Es kann durchaus vorkommen, dass wir kein Quartier finden", erläutert der Radsportler. Am 14. September trifft sich das Quartett in Mülheim und dann geht es auch schon los. Die Rückkehr ist für Mitte November geplant. Die Radfahrer sind hoffnungsvoll, dass unterwegs kein Malheur passiert und Mensch und Fahrräder heile die Reise überstehen. Übrigens, die Radkolonne wird auch Zwischenstation im französischen Mers les Bains machen, dem Partnerschaftsort von Beverungen.
Die Tour ist noch nicht gestartet, da ist schon das nächste Abenteuer in Wesslers Kopf. "Wenn ich zurückkomme, habe ich fast ganz Südeuropa abgegrast, dann wird es Zeit, dass ich mal in den Norden fahre", mutmaßt Wessler über zukünftige Radtouren.