Coronabedingt konnte die Mitgliederversammlung des Kreissportbundes Höxter (KSB) erst jetzt stattfinden, dieses Mal aber wieder in Präsenz im großen Saal der Jugendfreizeitstätte Brakel. Neben den üblichen Berichten und Regularien beschloss das Gremium unter Führung des Vorsitzenden Reiner Stuhldreyer einen Ethik-Code gegen sexualisierte Gewalt, eine dazu erforderliche Satzungsänderung und befasste sich ausführlich mit dem Thema "Kinder- und Jugendschutz".
Der Raum war neu, die Regularien altbekannt: Der Vorstand hatte seine Mitgliedsvereine dieses Mal in die Jugendfreizeitstätte der Stadt Brakel eingeladen. Vorsitzender Reiner Stuhldreyer begrüßte die Delegierten sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Fachverbänden, unter ihnen den KSB-Ehrenvorsitzenden Lothar Michels und den stellvertretenden Landrat Werner Dürdoth, der die Grüße des Kreistages überbrachte. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vorstandes stellten – anschaulich mit großen Bildern und Grafiken dokumentiert – die Aktivitäten des Sportbundes im abgelaufenen Jahr dar. Mehrmals musste natürlich festgehalten werden, dass die Coronapandemie mit ihren Lockdowns für Ausfälle oder Rückschritte im angedachten Jahresprogramm gesorgt hatte. Besonders eklatant ist der Mitgliederschwund in den Vereinen, der aber immer noch unter dem landesweiten Trend liegt. Kreisweit sind immerhin 37 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen engagiert, in Borgentreich sogar 46 Prozent. Durch Vermittlung des KSB konnten in 2021 über 126.000 Euro an Fördergeldern an die Mitgliedsvereine ausgezahlt werden. Am seit 2019 laufenden Landesprogramm "Moderne Sportstätten" beteiligten sich aus dem Kreis Höxter 82 Vereine, die mit einer Förderung von über 2,7 Mio Euro ihre Sportanlagen auf Vordermann brachten.
Breiten Raum nahm dann das Thema "Ethik-Code" und Jugendschutz ein. Mit einer solchen Erklärung, die vom Deutschen Olympischen Sportbund sowie vom Landessportbund NRW schon seit längerem empfohlen wird, regeln Sportvereine ihr Verständnis von einem fairen und gewaltfreien Umgang untereinander, insbesondere im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen. Die Annahme eines solchen Ethik-Codes war dann auch Voraussetzung für die nachfolgende Änderung der KSB-Satzung, die das nachhaltig verankert. Außerdem waren redaktionelle Änderungen im Regelwerk, so z.B. die Möglichkeit einer virtuellen Versammlung, notwendig geworden. Anhand von etlichen Schaubildern schilderten Janine Schlüter vom Vorstandsteam der Sportjugend im KSB und Petra Huppert-Buch, Geschäftsführerin der Sportjugend im KSB, das umfangreiche und wichtige Thema des Kinder- und Jugendschutzes im Sport. Da in letzter Zeit auch im Kreis Höxter von Übergriffen berichtet wird, ist das Problem hier angekommen und muss in den Vereinen unbedingt behandelt werden. Manche Vereinsvorstände sehen sich mit der Thematik aber überfordert und wissen nicht, wie man richtig reagiert oder präventiv vorsorgt. Es soll künftig wichtige Aufgabe des KSB sein, die Vereine auf diese Problematik zu sensibilisieren und bei der Lösung zu unterstützen. Durch den Ethik-Code und die entsprechende Satzungsänderung kann der KSB jetzt in das "Qualitätsbündnis Sport NRW – Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt" aufgenommen werden.