„Bei der Sanierung eines alten Hauses braucht man einen langen Atem. Das haben die Gewinnerinnen und Gewinner des DenkMalPreises in doppelter Hinsicht bewiesen”, erklärt Landrat Andreas Siebert. Durch die Corona-Pandemie sei die Entscheidung und die damit verbundene Preisverleihung verschoben worden. Daher werde der DenkMalPreis 2020 nun im März 2023 nachgeholt, so Siebert. Die Gewinner sowie ein „Sonderpreis Besonderes Bürgerschaftliches Engagement” dürfen sich über ein Preisgeld gestiftet von der Firma Löber Baustoffe in Hofgeismar freuen. „Die Gewinner des DenkMalPreises 2020 sind Kerstin und Jochen Siebert mit ihrem Haus in Bad Emstal - Balhorn. Sie konnten die Jury mit ihrer Umsetzung zum Erhalt eines historischen Bauwerks überzeugen”, betont Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann. Mit dem Erhalt des Gebäudes aus dem 18.Jahrhundert blieben viele Originaldetails an beispielsweise Türen erhalten. Zudem sei qualitativ-wertvoller Wohnraum geschaffen worden, so Ackermann. Die unabhängige Jury ist aus Mitgliedern der Kreisspitze, des Kreisausschusses, des Landesamtes für Denkmalpflege sowie dem Denkmalbeirat des Landkreises gebildet worden. Alle Objekte wurden in zehn Kategorien bewertet – darunter auch Barrierefreiheit und energetische Sanierung. Der „Sonderpreis Industriekultur” geht an René Pabst für sein Objekt in Baunatal-Rengershausen. Der Bahnhof Rengershausen wurde zu einem modernen Wohnhaus umgewandelt, dessen frühere Nutzung noch sichtbar ist. Der Heimat- und Geschichtsverein Fuldabrück erhält den Sonderpreis für „Besonderes Bürgerschaftliches Engagement” für das „Walter’sche Häuschen”. Das Gebäude in der Nähe des Dorfplatzes von Dörnhagen dient als Begegnungsstätte für Bürgerinnen und Bürger. „Mit der Beseitigung von Schäden und der Renovierung des Gebäudes trägt der Verein zum Dorfleben aktiv bei. Historische Bauten für nachfolgende Generationen zu erhalten und für die Gemeinschaft etwas beizutragen - das hat die Jury überzeugt”, so Siebert. Zweitplatzierte sind Anja und Ralf Klotzsche aus Bad Emstal-Riede. „Sie haben ihre Hofanlage von 1899 zu einem echten Schmuckstück verwandelt. Bei der denkmalgerechten Sanierung wurde viel Wert auf historische Details gelegt und eine beeindruckend hohe Eigenleistung erbracht”, erklärt Patricia Ruffini von der Demografie Agentur. Auch mit der naturnahen und dorfgerechten Gestaltung der Freiflächen konnte das Anwesen bei der Jury punkten, so Ruffini. Der dritte Platz geht an Dorothea Fellinger für ihr Wohnhaus in Niederlistingen. Dort wurde mit dem Umbau in ein Zweifamilienhauses neuer Wohnraum geschaffen und gleichzeitig die historische Bausubstanz erhalten. „Die Teilnehmenden haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht. Auch wer nicht gewonnen hat, hat doch einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt von lebendigen Ortskernen beigetragen”, unterstreicht Landrat Siebert abschließend.
Wer ein denkmalgeschütztes Gebäude sanieren will, findet auf der vom Landkreis Kassel betriebenen Internetseite www.landstaerken.de weitere Informationen und Ansprechpartner.