Seine Dächer begrünt hat der Mensch seit jeher. Heute dient diese Praktik beispielsweise dem Anlegen eines hübschen Dachgartens oder mit dem Sinn des Energiesparens, denn Pflanzen dämmen. Im Mittelalter setzte man eine Pflanze auf sein Dach, welche auch heute noch europaweit verbreitet ist: Vom Hauswurz ist die Rede, auch bekannt als Wetterkraut oder, besonders atmosphärisch, Donnerbart. Gedacht war er als lebender Blitzableiter – und in der Tat kam die heutige Naturwissenschaft zu der Erkenntnis, dass an diesem Volksglauben durchaus etwas dran sein mag. Die spitz zulaufenden Blätter des Hauswurzes stellen einen sehr guten Stromleiter dar und befördern den Spannungsausgleich. Wer sich nur ein wenig umschaut, entdeckt den Hauswurz möglicherweise beim nächsten Gang durch die Gemeinde – und erwägt, dass das stachlige Gewächs sich auch auf dem eigenen Dach gar nicht so schlecht machen würde.