Julius Lieber aus Hofgeismar bekam nun das Bundesverdienstkreuz verliehen, die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland vergibt.
Im Stadtverordnetensaal im Hofgeismarer Rathaus übergab Regierungspräsident Mark Weinmeister die Auszeichnung an Julius Lieber, im Beisein von Familie, Freunden und Wegbegleitern des 86-Jährigen.
Ausgezeichent wurde Lieber für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im DLRG. 1974 trat er in den Ortsverein Hofgeismar ein. „Fast schon ein Glück reden, dass Sie Rückenprobleme hatten. Deshalb sind Sie eingetreten, um gegen die Rückenschmerzen Schwimmen zu gehen“, scherzte Weinmeinster in seiner Rede. 1975 übernahm Lieber bereits das Amt des Schatzmeisters im Vorstand und hatte dies bis 1978 inne. Es folgte eine ununterbrochene Vorstandstätigkeit bis 2020. Von 1979 bis 1998 und von 2005 bis 2014 bekleidete Lieber das Amt des technischen Leiters, von 2014 bis 2020 stellvertretender Leiter der Technik. Von 1998 bis 2001 war er 1. Vorsitzender und von 2002 bis 2020 stellvertretender Vorsitzender. Nachdem Lieber seine Ämter im DLRG niedergelegt hat, übernahm er bis heute die Schwimmaufsicht im Bad im Park für eine Gruppe von Menschen mit Behinderungen.
Eine weitere beeindruckende Zahl stellte Weinmeister heraus: Über 600 Rettungsschwimmer hat Julius Lieber ausgebildet. „Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun, als erwartet und ihr Wissen weitergeben“, betonte Weinmeister. Das verdiene den allergrößten Respekt. 2014 hat Lieber durch schnelle erste Hilfe einem anderen Menschen das Leben gerettet, eine weitere beeindruckende Tat, wie Weinmeister ausführte.
Auch Bürgermeister Torben Busse dankte Julius Lieber im Namen der Stadt und der Bürger für seinen ehrenamtlichen Einsatz in fast fünf Jahrzehnten. „Sie sind ein Macher. Sie haben es einfach gemacht, im Verein und für die Gesellschaft.“
„Ich war derart überrascht, als ich die Mitteilung über die Auszeichnung bekam. Ich dachte, das wäre ein Witz. Was habe ich denn schon gemacht? Das, was notwendig war“, sagte Lieber in seiner Dankesrede. Er habe in seiner langjährigen Tätigkeit auch immer viel Spaß gehabt. Nicht jedem sei es gegönnt, bis ins hohe Alter noch aktiv zu sein und an sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Es sei ein langer Weg gewesen, der nicht immer einfach war. „Leute müssen kommen, mitmachen und sich engagieren”, sagte Lieber.